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written in Saint-Tropez in southern France Sept. 2017                                           geschrieben in Saint-Tropez in Südfrankreich Sept. 2017     

Sheyla

 

Don't look into my eyes, ma

you don't recognize the tears

they can no longer be separated

from the splashes of water and salt

infinite in the infinite sea

 

I've seen too much

on the final way, with you, to the north

fleeing the poisonous fumes

the smoke of the burning cables,

they came from another world

 

I saw the murderers of the father, the sister,

their torture, the agonizing death,

how they abused you, the others and yourself ma

souls trample to dust,

distorted faces, the cry of all our people

 

Don't look into my eyes, ma

you don't recognize the tears

they can no longer be separated

from the splashes of water and salt

infinite in the all-limiting sea

 

I saw the slaves flayed in search of gold

destroyed areas where life is no longer worthwhile,

the fight for the treasures, even more for power.

You said the only way is to the north

I was only four

 

The dust in the desert didn't dry the tears

how oppressive the narrowness, on our transport

you gave yourself for those who stayed

the price for the brother and me

flee, flee, from certain death

 

Don't look into my eyes, ma

you don't recognize the tears

they can no longer be separated

from the splashes of water and salt

infinite in the deadly sea

 

I don't know what happiness is

raved from others, not hungry, with lots of money

saw children playing, laughing with parents from another world

I want a doll just for me all by myself

a doll maybe, that could be a bit of luck

 

The dream of Europe, the rich other world

a card, father found it, a picture

white ships in port, with people on deck

admired and assisted in infinite abundance

it was his dream, a future, a hope for us

 

Don't look into my eyes, ma

you don't recognize the tears

they can no longer be separated

from the splashes of water and salt

infinitely much in the all-decisive sea

 

I felt the fear, with the brother and you, ma

crammed into the boat, close to sinking

I endured everything on the way to here

you had to decide, I was too weak

and just four, just four

 

Maybe you'll make it to the other world

I endured everything on the way to here

just not your last look

who betrayed everything, I was too weak

and just four

 

Don't look into my eyes, ma

they see no more

Sheyla


Sieh nicht in meine Augen, Ma

du erkennst die Tränen nicht

sie sind nicht mehr zu trennen

von den Spritzern aus Wasser und Salz

unendlich viel in dem unendlichen Meer

 

Ich hab zu viel gesehen

auf dem endlichen Weg, mit Euch, nach Norden

fliehend vor den giftigen Schwaden

dem Rauch der brennenden Kabel,

sie kamen aus einer anderen Welt

 

Ich sah die Mörder des Vaters, der Schwester,

ihre Folter, den qualvollen Tod,

wie sie dich Ma und die anderen missbrauchten,

zu Staub zertreten die Seelen,

verzerrte Gesichter, der Schrei unseres ganzen Volks

 

Sieh nicht in meine Augen, Ma

du erkennst die Tränen nicht

sie sind nicht mehr zu trennen

von den Spritzern aus Wasser und Salz

unendlich viel im alles begrenzenden Meer

 

Ich sah die Sklaven, geschunden auf der Suche nach Gold,

zerstörte Gebiete, wo kein Leben mehr lohnt,

den Kampf um die Schätze, vielmehr noch um Macht.

Du sagtest, der Weg geht nur nach Norden,

ich war doch gerade erst Vier

 

Der Staub in der Wüste, trocknete die Tränen nicht

wie drückend die Enge, auf unserem Transport,

du gabst dich hin, für die, die noch blieben,

der Preis für den Bruder und mich

fliehen, fliehen, vor dem sicheren Tod

 

Sieh nicht in meine Augen, Ma

du erkennst die Tränen nicht

sie sind nicht mehr zu trennen

von den Spritzern aus Wasser und Salz

unendlich viel in dem todbringenden Meer

 

Ich weiß nicht was Glück ist,

geschwärmt von anderen, ohne Hunger mit viel Geld

sah Kinder spielen, lachend mit Eltern einer anderen Welt

ich möchte eine Puppe, nur für mich ganz allein

eine Puppe vielleicht, das könnte vom Glück etwas sein

 

Der Traum von Europa, der reichen anderen Welt

eine Karte, sie fand der Vater, ein Bild

weiße Schiffe im Hafen, mit Menschen an Deck

bestaunt und bedient im unendlichen Überfluss

es war sein Traum, eine Zukunft, eine Hoffnung für uns

 

Sieh nicht in meine Augen, Ma

du erkennst die Tränen nicht

sie sind nicht mehr zu trennen

von den Spritzern aus Wasser und Salz

unendlich viel im alles entscheidenden Meer

 

Ich spürte die Angst, beim Bruder und dir, Ma,

gepfercht in das Boot, dem Untergang nah

ich ertrug alles, auf dem Weg bis hierher

du musstest entscheiden, ich war zu schwach

und gerade erst vier, gerade erst vier

 

Vielleicht schafft ihr es, in die andere Welt

ich ertrug alles, auf dem Weg bis hierher

nur deinen letzten Blick nicht,

der alles verriet, ich war zu schwach

und gerade erst vier

 

Sieh nicht in meine Augen, Ma

sie sehen nicht mehr


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